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Liebe Familiien, Verwandte, Freunde, Bekannte und Unbekannte,vermutlich erinnert Ihr Euch an den Artikel "Warum verstecken?" vom 15. Februar 2012, in dem Kerstin ihr Befinden während der Schwangerschaft schilderte.
Nachfolgend schreibt sie, wie es ihr seitdem damit ergeht.
Ermutigte Grüße in die weltweite Runde schicken
Rainer & Kerstin.
P.S.: Die englischsprachige Veröffentlichung ist im Online-Magazin "She Loves" zu finden.
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Dear families, relatives, friends, acquaintances and unknown readers,
you probably remember the article "Why hyde?" that was published on 15 February 2012 in which Kerstin shares her condition during her pregnancy.
In the following lines she shares how she has been coping with this situation since.
The article in English language can be found in the online-magazine "She Loves".
Encouraged greetings into this world send
Rainer & Kerstin.
Er wird Dir die Wünsche Deines Herzens erfüllen, sagt die Bibel. Was aber, wenn meine Wünsche nicht erfüllt worden sind?
Am 15. Februar 2012 verließ ich meine Komfortzone und berichtete unserer Leserschaft von meiner Schwangerschaft. Dabei fühlte ich mich verängstigt, nachdem wir schon drei Kinder inklusive eines Kindes im 9. Monat verloren hatten. Aller Welt von meiner Schwangerschaft zu berichten, kostete mich einerseits viel Mut, andererseits wußten wir von mehreren Freunden in verschiedenen Ländern, die mich im schlimmsten Falle auffangen würden. Dieser Fall trat ein.
Kurze Zeit nach Verfassen dieses Artikels wurden mein Ehemann Rainer und ich zu unserer ersten Ultraschalluntersuchung eingeladen, zwischenzeitlich ist dies ein sehr herausforderndes Ereignis für mich. Zu viele tote Kinder und unangenehme Blicke der Ärzte sind mir zwischenzeitlich widerfahren.
Leblos
Wir hofften, ein Baby zu sehen, stattdessen waren nur zwei leere Fruchtblasen zu erkennen. Kein Kind, kein Herzschlag.
Der Arzt bot Worte der Hoffnung an und sagte “Es könnte einfach zu früh sein, um bereits etwas erkennen zu können”, gleichzeitig mußte er aber auch die wahrscheinlichere Wahrheit aussprechen und fügte hinzu “Wahrscheinlich ist es eine weitere Fehlgeburt.”
Wir verließen die Arztpraxis und Tränen liefen meine Wangen hinunter als ich zu Gott schrie:
“Warum kann ich keine unkomplizierte Schwangerschaft wie so viele andere Frauen haben?”
Im nächsten Schritt überprüften wir meinen Schwangerschaftshormonspiegel. Insgesamt waren drei Bluttests im 48-Stunden-Intervall notwendig. Sollte mein Hormonspiegel über die drei Male hinweg ansteigen, wäre die Schwangerschaft überlebensfähig; sollte der Hormonspiegel sinken, würde ich mich der Realität einer weiteren Fehlgeburt stellen müssen.
Während dieser Woche waren meine Emotionen total durcheinander bis wir schließlich die Blutergebnisse erhielten: mein Hormonspiegel ist gesunken. Dies war für mich inakzeptabel. Alle körperlichen Anzeichen sagten mir, daß ich weiterhin schwanger bin: in regelmäßigen Abständen mußte ich mich übergeben, meine Oberweite und mein Bauch wuchsen immer weiter.
Meine Hebamme überwies mich zu einem Frauenarzt. An dem Tag, an dem ich den Termin wahrnahm, ließ sich nicht mal mehr mein Hosenknopf schließen. Das Gespräch war für uns ernüchternd. Der Arzt betrachtete das Bild auf dem Ultraschallmonitor und glich dies mit meinen Hormon-Testergebnissen ab. Er stellte eine Fehlgeburt fest und bot zwei Möglichkeiten an: wir könnten die Fehlgeburt durch das Einnehmen von Medikamenten einleiten oder wir lassen eine Ausschabung in der Klinik vornehmen.
Solange ich mich schwanger fühlte, war ich nicht gewillt aufzugeben und eine vierte Fehlgeburt zu akzeptieren - ebenso wenig mein Ehemann Rainer. Gott wirkt durch Wunder; warum nicht auch durch mich?
Wir beide erklärten dem Arzt, daß wir Hoffnung hätten und weiterhin für das Eintreten eines Wunders im Gebet einstehen werden, solange mein Körper Schwangerschaftsanzeichen aufzeigt. Der Arzt reagierte auf eine freundliche Art, anhand seiner Körpersprache konnten wir jedoch erkennen, daß er unsere Einstellung als verrückt angesehen hatte.
Durchhalten
Während der darauffolgenden Wochen wurde ich getragen - von meinem Ehemann und den phantastischen Frauen meiner Kirche. Sie standen mit mir ein und beteten unaufhaltsam für ein Wunder. An manchen Tagen war ich davon überzeugt, daß Gott meinen Herzenswunsch nach einem Baby erfüllen wird - an anderen Tagen zweifelte ich an Gott.
Während den Höhen und Tiefen stellte ich mein Leben auf diese Bibelstelle:
Mein Glaube wurde ein weiteres Mal auf den Prüfstand gestellt und meine Beziehung zu Jesus hing an einem seidenen Faden.“Gebt diesen Glaubensmut jetzt nicht auf! Er wird einmal reich belohnt werden. Ja, was Ihr nötig habt, ist Standhaftigkeit. Denn wenn Ihr unbeirrt Gottes Willen tut, werdet Ihr einmal erhalten, was Er Euch zugesagt hat.” -Hebräer 10, 35-36 (NGÜ)
Am 16. März hatten wir unsere nächste Ultraschalluntersuchung. Wir klammerten uns an unserem unsichtbaren Glauben fest, aber das Ergebnis war erschütternd: keine Schwangerschaft.
Diese Art von Fehlgeburt ist ein sogenanntes "Windei" (englisch: "blighted ovum"). Davon hatte ich zuvor noch nie gehört. Der Körper glaubt weiterhin, daß eine Schwangerschaft vorliegt - aber das Embryo wächst nicht weiter. Oftmals kann es mehrere Wochen andauern bis der Körper erkennt, daß der Fötus nicht mehr am Leben ist. Mein Körper schien mehrere Monate bis zu dieser Erkenntnis benötigt zu haben.
Diese Woche werde ich niemals vergessen. Ím Laufe von sieben Tagen verstarb meine Schwiegermutter, wir verloren unser viertes Kind und wir wurden mit einer Überschwemmung in unserer Wohnung überrascht als wir von dem Ultraschall-Termin zurückkehrten.
Warum lässt Gott in meinem Leben so viele herzzerbrechende Momente zu? Was soll ich daraus lernen? Weshalb erfüllt Gott meine Herzenswünsche nicht? Diese Fragen schlugen solange heftigst auf meinen Verstand ein bis ich nicht mehr gewillt war, zu solch' einem "schlechten Vater im Himmel" zu beten.
Aber je mehr ich meine Beziehung mit Jesus vernachlässigte, umso mehr verschlechterten sich meine Umstände. Ich suchte nach Hilfe und fand diesen Abschnitt in 5. Mose 30,19-20:
“Himmel und Erde sind meine Zeugen, dass ich Euch heute vor die Wahl gestellt habe zwischen Leben und Tod, zwischen Segen und Fluch. Wählt das Leben, damit Ihr und Eure Kinder nicht umkommt! Liebt den Herrn, Euren Gott und hört auf Ihn! Haltet Ihm die Treue! Dann werdet Ihr am Leben bleiben und in dem Land wohnen, das der Herr Euren Vorfahren Abraham, Isaak und Jakob versprochen hat.”Diese Bibelstelle war mein Weckruf: der Zugang zum Leben ist tatsächlich eine Wahl und kein Gefühl. Ja, ich war verletzt und verärgert. Aber ich erkannte, daß ich mein Leben und insbesondere meinen Glauben nicht auf meinen Gefühlen aufbauen kann.
Es vergingen mehrere Wochen bis ich endlich in der Lage war, mich für den Glaubensschritt zurück zu Gott zu entscheiden. Sobald ich wieder zu beten begann, war es Ihm möglich, mein Herz zu heilen und mich durch den Schmerz zu tragen.
Gott zu vertrauen ist eine Entscheidung. Weiterhin haben wir auf dieser Welt keine Kinder, aber Gott kennt alle Pläne für mein Leben und Gottes Pläne sind weiterhin gut. In einer Welt des Leidens liegt die Entscheidung in meiner Verantwortung, Gott in jeder Situation zu vertrauen.
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Liebe Leserinnen, als Kerstin wüsste ich gerne:
- Ist es Dir schon einmal so vorgekommen, als ob Deine Beziehung zu Jesus nur noch an einem dünnen Faden hängen würde?
- Wie warst Du daraufhin in der Lage, Dein Vertrauen wieder zu Ihm aufzubauen?
Nicht nur Kerstin gebührt Bewunderung.
ReplyDeleteWas Ihr beiden gemeinsam durchlebt habt, ohne Euch aufzugeben, wie Ihr BEIDE es geschaft habt, aus so viel Leid die Kraft zu schöpfen, Euch so für andere einzusetzen wie nur wenige andere es tun.
Fast unglaublich, so habe ich versucht, auf Eurer Homepage mehr über Eure Mission zu erfahren. Eine Erklärung habe ich gefunden:
Kerstin hat es in Ihrer ersten Rede in Kanada über den "Flug der Ameise", welche Ihr veröffentlicht habt, in wunderbarer Weise Ihr Vertrauen in Gott geschildert.
Ich wünsche Euch von Herzen, dass Ihr beide sanft landet und eine oder mehrere kleine Seelen ein Zuhause bei Euch finden werden.
Hallo ihr beiden, ich bewundere Euch, und auch euren Mut nicht aufzugeben! Ich habe zwei Kinder verloren, eines davon ist die Zwillingsschwester unserer kleinen Kira die am Leben ist. Ich kann es sehr gut nachvollziehen, wie man nach Antworten auf Fragen sucht, die einem niemand beantworten kann und das ganze auch keinen Sinn zu machen scheint.
ReplyDeleteIch frage mich heute noch, warum Kiras Schwster sterben musste und würde so gerne nur einen Moment mit ihr verbringen...
Ich habe auch Angst, noch einmal schwanger zu werden, da für mich jede Schwangerschaft auch mit dem Verlust eines Kindes einhergeht... Daher kann ich die Angespanntheit bei den Ultraschalluntersuchungen auch verstehen..
Auch ich habe während der Schwangerschaft gebetet dass doch alles gut gehen sollte, und dann auch meinen Glauben in Frage gestellt.... Letztendlich Aber hat Gott und Kira geschenkt und ich bin mir sicher dass ihre beiden Geschwister in ihr weiterleben. Sie ist so ein fröhliches Kind und bringt jeden Menschen zum Strahlen! Jetzt bete ich zu Gott dass er immer seine schützende Hand auf Kira hält damit ihr nichts Zustößt und sie die Freude am leben nie verliert.
Ich wünsche euch beiden sehr dass ihr nicht aufgebt! Das Leben ist ein Wunder, und so wertvoll, gebt nicht auf an Gott und das Leben zu Glauben!
Viele Grüße von Christin